US-Vorsaison vorbei
Turnierrhythmus schwierig zu finden
Als Vorbereitung auf meine Hauptsaison auf der PGA TOUR Canada (neue Website) entschied ich mich, dieses Jahr einige zusätzliche Turniere in den USA zu spielen, um einen guten Turnierrhythmus zu bekommen.
Mein bestes Turnier war die Qualifikation für die US PGA TOUR Puerto Rico Open. Diese fand auf demselben Platz statt, von dem ich von der Amateur-Weltmeisterschaft 2004 tolle Erinnerungen habe (4. Rang). An den Qualifikationen für die Turniere der
US PGA TOUR geht es jeweils um 4 Spots. In Puerto Rico spielte ich sehr gutes Golf, war voll fokussiert und lag nach 17 Löchern mit -6 ganz zuvorderst. Das Wissen, dass ich es schaffen kann, machte mich dann doch sehr nervös, auf dem für mich schwierigen letzten Loch verzog ich meinen Abschlag, ein Doppelbogie war die Folge und aus der Traum. Ohne diesen Fehler, hätte ich mein erstes Turnier auf der höchsten Tour der Welt spielen können - schade, aber trotzdem war es eine super Erfahrung.
Danach standen vier Events der NGA Pro Golf Tour auf dem Programm, die Nr.1 der Minitouren der USA. Zuerst ging es nach Augusta meiner alten Studienheimat. Es war schön, einige Freunde zu treffen und das MASTERS zu „riechen“. Auch den Turnierplatz kannte ich, denn damals bei meinem Aufnahmetest für das Uni-Golfteam musste ich mich genau dort bewähren.
Leider spielte das Wetter gar nicht mit. Bereits am ersten Tag hatten wir Verspätungen wegen Frost, sodass ich als einer der letztgestarteten meine 1. Runde nicht fertig spielen konnte. Am zweiten Tag musste ich somit 27 Loch hintereinander spielen, es war ein langer Tag, vor allem, da mein Spiel nicht top war und ich es nicht in die Finalrunden schaffte.
Auf der Fahrt zum nächsten Turnier nach Gainesville fing ich einen platten Reifen am Mietauto ein - einen selbstständigen Radwechsel vorzunehmen, gehört nun auch zu meinen Erfahrungen „on the road“.
Auch am zweiten Event spielte das Wetter verrückt, arktische Temperaturen und Regen für die 1. Runde, sodass sogar mein feuchtes Schlägerreinignungstuch nach kurzer Zeit steifgefroren war. Weitere Verzögerungen folgten, sodass ich die zweite Runde erst bei fast vollständiger Dunkelheit beenden konnte. Dieses Mal schaffte ich den Cut dank solidem Spiel. Nach zwei weiteren Tagen Wetterverschiebungen und warten, wurde das Turnier schlussendlich auf 2. Runden verkürzt, ich kam zu keinem einzigen weiteren Golfschlag.
Es folgten zwei gute Trainingstage im TPC Sawgrass (Home of the Players Championships) in Ponte Vedra Beach, FL, wo ich als PGA TOUR Canada Member gratis trainieren darf. Ich kam dabei in den Genuss, Vijay Singh beim Training beobachten zu können.
Das nächste Turnier fand an der Küste Georgias statt. Der Platz liegt mitten im Marshland mit Millionen von Moskitos, für die wir Golfer bei der herrschenden Feuchtigkeit ein gefundenes Fressen waren. Auch hier war vor allem das Wetter das Entscheidende. Nach 3 Turniertagen hatte ich meine zweite Runde immer noch nicht beendet. An diesem Turnier spielte ich gutes Golf, ausser auf einem einzigen Loch, wo ich das erste Mal in meiner Karriere auf einem Loch eine 10 einfing und dies auf einem Par 3. Am Sonntag schlussendlich fuhr ich ohne die zweite Runde beendet zu haben weiter.
An den Trainingstagen zum nächsten Turnier in Brunswick herrschten dann endlich wieder traumhafte Verhältnisse, 30 Grad, windstill und ich hoffte auf ein letztes Turnier bei normalen Bedingungen. Doch zu meinem Turnierstart wechselte das Wetter, Sturm kam auf. Die erste Runde war extrem schwierig zu spielen, mit +1 spielte ich von der Nachmittagsgruppe aber eines der besseren Scores. Leider hatte sich das Wetter am nächsten Morgen noch nicht ganz beruhigt und wir bekamen die Sturmnachwehen noch voll zu spüren. Die stark wechselnden Böen machten die Schlägerwahl schwierig. Mit meinem Spiel von Tee zu Green war ich aber dennoch sehr zufrieden, mein Putting hingegen war miserabel. Um einen Schlag verpasste ich den Cut.
Wie ihr aus den obigen Schilderungen sehen könnt, hatten nicht nur die Golfer in der Schweiz Frust mit dem diesjährigen Wetter. Es war kein einfacher Monat, scoremässig unbefriedigend, kein einziges normales Turnier über 4 Runden, grosse Spesen ohne viel Ertrag, das Ziel einen guten Turnierrhythmus zu finden, erfüllte sich nicht. Obwohl die Scores noch nicht meinen Erwartungen entsprechen, bin ich mit meinem langen Spiel zufrieden. Was noch fehlt ist die Konstanz über 18 Löcher unter Druck und das Selbstvertrauen in mein Putting. Zudem muss ich noch überzeugter agieren.
Nun fliege ich in die Schweiz zurück, versuche dort meine Form weiter aufzubauen und widme möglichst viel Zeit meinen Sponsoren. Am Samstag, 20. April bin ich in Waldkirch für den
ONOFF Demoday und würde mich freuen, ein paar von euch an der Clinic oder am "beat-the-pro contest" zu sehen. Zudem habe ich zwei weitere Turniere eingeplant, um mehr Turnierpraxis zu bekommen, das Swiss PGA Tour Event in Leuk (wo noch zwei Plätze in meinem Pro Am-Flight am Sonntag, 5. Mai frei wären) und die Gösser Open der ALPS-Tour bei Graz in Österreich.