Saisonziel auf PGA TOUR Canada nicht erreicht

Vier Turniere nach Sommerpause auf PGA TOUR Canada

The Great Waterway Classic

Roger FurrerEinige Tage vor Turnierbeginn flog ich nach Kanada zurück (Montreal), um mich an die Zeitdifferenz zu gewöhnen und für die Vorbereitung der wichtigen Herbstturniere.
Nachdem ich am ersten Tag am Turnierort Morrisburg (etwa 1 Std. südöstlich von Ottawa) trainiert und 9 Loch gespielt hatte, war ich abends ungewöhnlich müde. Am nächsten Tag musste ich mich kurzfristig entschliessen, die vorgesehene Proberunde fallen zu lassen, ich hatte eine heftige Grippe erwischt. Am 1. Turniertag war ich immer noch sehr schlapp, Husten und Erkältung plagte mich. Trotzdem wollte ich alles geben, da ich ein gutes Turnier abliefern wollte. Leider kam dann auf meine Nachmittagsstartzeit pünktlich wieder einmal der grosse Regen. So hiess es den ganzen Nachmittag warten im Clubhaus, um dann bereit zu sein für den Start. Abends um 17 Uhr war es dann endlich so weit, doch kaum hatte ich den ersten Abschlag gespielt, kam die nächste Gewitterfront, das Turnier wurde wiederum unterbrochen, schlussendlich dann sogar für den Tag abgesagt.
Dies hiess für etwa 30 Spieler mit einer späten Startzeit, dass wir am nächsten Tag 36 Loch zu spielen hatten. Mir war klar, dass dies mit meinem gesundheitlichen Zustand  ein rechter Kampf werden würde, doch die Motivation alles zu geben war da. Schlussendlich fehlte mir aber die Kraft und die volle Konzentration für über 12 Stunden Golf auf Top Niveau und ich verpasste den Cut klar.

Turnierbericht "The Great Waterway Classic"

The Wildfire Invitational

Dieses Turnier hatte ein limitiertes Feld, nur die Top 122 Spieler waren spielberechtigt. Obwohl ich noch immer nicht fit war, freute ich mich auf die erneute Chance für ein gutes Resultat, welches ich dringend brauchte. Dieses Turnier wurde in einem speziellen Format gespielt. Die ersten zwei Runden bestand ein Flight aus zwei Pros und zwei Amateuren. Am ersten Tag spielte ich solide, obwohl ich mit der Länge meiner Drives Mühe hatte. Am zweiten Tag nach 9 Löchern lag ich noch voll im Turnier drin, doch auf den Back Nine kam wieder der Regen und  trotz kämpfen ging nicht mehr viel.

Turnierbericht "The Wildfire Invitational"

Roger FurrerCape Breton Celtic Classic

Ein knapp dreistündiger Flug brachte mich ganz in den Osten Kanadas, in die Provinz Nova Scotia. Eine wunderschöne Gegend, Natur pur –  wie man sich als Schweizer das Bilderbuch Kanada vorstellt. Wiederum durfte ich privat wohnen, dieses Mal in einem Haus direkt an einem See. Mein Tourkollege Oliver und ich wurden von unserem "Billet" verwöhnt und ich durfte das erste Mal in meinem Leben einen kurzen Segeltörn mitmachen.
Ein hügeliger Golfplatz im Topzustand erwartete uns. Lustig war die Driving Range, welche im Winter eine Skipiste mit Sessellift ist. Nach stürmischen Trainingstagen war es während des Turnieres meistens trocken, aber sehr viel Wind erschwerte das Spiel. Da ich mit meinem Driver noch immer sehr kurz war, hatte ich viele lange Eisen ins Green. Trotzdem gelang mir der Start ins Turnier super, ich lag mit einer 69 ganz vorne mit dabei. Die zweite Runde konnte ich wegen Dunkelheit nicht mehr fertig spielen. Als einziger Spieler (meine Flightpartner hatten keine Chance mehr auf den Cut) musste ich morgens um 7 Uhr das letzte Loch zusammen mit dem Schiedsrichter bei Kälte und Wind fertig spielen, durch einen gelochten 3m Putt überstand ich den Cut.  Die 3. Runde startete ich sehr solide, lag -1 nach 7 Loch. Auf Loch 8 stand ich vor einem 3m-Birdieputt, als der Wind den Ball bewegte. Nach einer langen Diskussion mit dem Schiedsrichter, wurde die Entscheidung über einen Strafschlag vertagt, dies raubte mir die Konzentration. So wurde aus der Birdiechance mit zwei Lipouts ein Bogey. Dies brachte mich aus dem Rhythmus und es resultierte daraus ein Quadruplebogey mit anschliessendem Bogey. Danach fing ich mich wieder, doch bei dem herrschenden starken Wind war es schwierig die Schläge wieder wettzumachen. Normalerweise lasse ich mich von solchen Situationen nicht mehr aus der Konzentration bringen, dieses Mal ist es mir nicht gelungen. Die 4. Runde spielte ich gut, lag bis Loch 16 eins unter, ein verzogener Abschlag am Schlussloch machte dann aber eine gute Runde noch zu einem Frust.

Turnierbericht "Cape Breton Celtic Classic"

Hole in One in Toronto

Am Montag nach dem Turnier um 3 Uhr morgens klingelte der Wecker für meinen Flug von Sydney, Nova Scotia zurück nach Toronto. Nach der Mietwagenübernahme fuhr ich in den Westen von Toronto an ein ProAm, an welches ich zusammen mit mehreren PGA TOUR CANADA Spielern eingeladen wurde, und wo ich meine Spesenkasse aufbessern konnte. An diesem Tag erlebte ich auf dem Platz einen seltenen Moment, denn ich spielte mein erstes offizielles Hole in One an einem Turnier und dies auf dem bekannten Mississaugua Golf and Country Club in Toronto, auf dem bereits sechs mal das US PGA TOUR Event Canadian Open stattfand. Mit einem Eisen 8 lochte ich auf Loch 10 (Par3) über 135m ein. Leider gab es keinen Preis zu gewinnen, trotzdem ein toller Augenblick.

Roger FurrerTour Championships of Canada

Das Saisonschlussturnier, nur die besten 132 Spieler sind startberechtigt. Ein Turnier mit einer Organisation vergleichbar mit der höchsten PGA Tour, wie mir Spieler versicherten welche schon auf der US Tour spielten. Wohnen durfte ich bei einem früheren NHL-Star, was mir von einem anderen NHL-Spieler vermittelt wurde, mit dem ich dieses Jahr ein Pro Am spielte. Die Gastfreundschaft hier in Kanada ist einmalig, wir als wildfremde Spieler werden umsorgt wie die besten Freunde und das Interesse für die Golfturniere und uns Spieler ist toll. 

An den Trainingstagen über 30°C, Platz in super Zustand, hart und schnell wie ich es liebe. Doch zu Turnierbeginn kam erneut der grosse Sturm, es ist fast nicht zu glauben diese Saison. Kein Turnier normal und wieder Pech mit einer späten Nachmittagsstartzeit. Am ersten Tag konnte ich erst um 19.10 Uhr aufteen und gerade mal 1 Loch fertig spielen. So musste ich als einer der wenigen 35 Löcher spielen am zweiten Tag, dies nun bei sehr viel Wind und schwierigen kalten Bedingungen. Ich kämpfte mich aber durch, spielte gut und schaffte den Cut. Den Tribut dafür bezahlte ich dann aber am 3. Tag, wo mir der nötige Biss fehlte und ich im Klassement zurückfiel. Schade, damit war die letzte Chance vertan, mit einem besonderen Effort noch die Tourkarte zu schaffen. Auf der 4. Runde versuchte ich nochmals alle zu geben, aber es gelang mir nicht. 
 

Turnierbericht "Tour Championships of Canada"

Mein grosses Ziel habe ich damit verpasst. Nur die Top 60 von über 200 spielberechtigten Spielern behalten die Tourkarte. Falls ich mich entscheide, nächstes Jahr wieder den Weg der PGA TOUR Canada zu gehen, muss ich an die Qualifying School.
Jetzt habe ich anderthalb Wochen Zeit mich in der Schweiz auf die European Tourschool in Frankreich vorzubereiten. Anschliessend geht es dann nochmals über den Teich an die US-Qualifying School.
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