Was mich nicht umbringt, macht mich stärker
Seit Saisonbeginn musste ich viele Enttäuschungen verkraften, es lief selten wie ich es mir gewünscht und von mir erwartet hatte. Doch bis zum letzten Turnier in den USA habe ich immer wieder gekämpft, mich neu motiviert, hart trainiert, doch es hat nicht sollen sein, ich war nicht in der Lage gute Gesamtresultate zu notieren. Unterdessen hat dadurch auch das für gute Leistungen nötige Selbstvertrauen gelitten. So bin ich zurzeit sehr enttäuscht.
Top motiviert reiste ich nach Frankreich. Der Platz gefiel mir von Anfang an und ich war ready. Die ersten zwei Runden lag ich dann auch ganz vorne dabei in den Top Ten (69 & 69). Am dritten Tag holte mich aber das Pech mit Wetterkapriolen und körperlicher Beeinträchtigung wieder einmal ein. Dieser zusätzliche Stress, neben dem schon grossen Druck an einer Tourschool war diesmal zuviel. Ich fiel in der Rangliste zurück. Am letzten Tag spielte ich wieder gut, holte bis Loch 13 die nötigen Schläge für ein Weiterkommen wieder ein, als ich auf einem Par 4 nach einem eigentlich nicht schlechten Schlag , meinen Ball zwischen Green und Bunker in einer unmöglichen Lage in einem Loch vorfand. Ich brachte den Ball nicht aus dem Loch und musste den Ball schlussendlich für unspielbar erklären (dies 1m vom Green entfernt, was sicher eine grosse Seltenheit ist), ein Trippelbogey war die Folge. Obwohl ich am nächsten Loch sofort mit einem Birdie reagieren konnte, reichte es nicht mehr für ein Weiterkommen in die 2. Etappe. Aus der Traum der European Tour 2014 und grosser Frust.
Turnierbericht "European Tour Q-School"
Da ich als PGA TOUR Canada-Fullmember direkt in die erste Stage der US-Tourschool einsteigen konnte (und nicht die Pre-Qualifikation spielen musste), hatte ich mich entschlossen auch diese Chance wahrzunehmen. Ein für mich lang zu spielender und anspruchsvoller Golfplatz erwartete mich. Ich liebe aber schwierige Plätze, darum wusste ich, dass meine Chancen gut stehen. Doch mein Start ins Turnier war ein rechter Dämpfer mit + 7 nach 5 Löchern, die restlichen Löcher spielte ich gut mit -2. Die zweite Runde war mit 73 ok, nicht überragend aber auf diesem Platz hätten solche Runden genügt. Die dritte Runde begann ich mit Doppel-Bogey & Bogey, danach war die Luft etwas draussen. Sicher eine Folge davon, dass ich diese Saison so viele Enttäuschungen einstecken musste und ich dadurch viel, vor allem mentale, Energie verbraucht hatte. Trotzdem versuchte ich mich immer wieder von Neuem zu motivieren, doch es gelang nicht mehr allzuviel. Nach der Runde fühlte ich mich kraftlos und total leer. Später am Abend musste ich einsehen, dass es so keinen Sinn machen würde die 4. Runde noch irgendwie zu absolvieren, vor allem da absolut keine Chance mehr für ein Weiterkommen bestand. Aufgeben ist nicht meine Art, dafür liebe ich Golfspielen und meinen Beruf viel zu sehr, zudem habe ich für dieses Turnier viel Aufwand betrieben, so war das eine herbe Enttäuschung mehr.
Zuhause in der Schweiz werde ich die ganze Saison analysieren und dann entscheiden, ob ich dieses Jahr noch Turniere bestreiten werde, wie und wann ich das Wintertraining angehe, was ich ändern will und wie ich die nächste Saison planen werde. Was ich sicher weiss, dass ich wieder aufstehen werde und mir ganz sicher mindestens nochmals ein Jahr eine Chance gebe. Ich habe für diesen Beruf bisher so viel gegeben und diese harte Saison wird mich hoffentlich nur stärker zurückkommen lassen. Motivation genug war mein Joggen (spielen war mir zu teuer) auf dem Platz Pinehurst Nr. 2, wo nächstes Jahr die US Open stattfinden werden. Hartes Training lohnt sich nur schon dafür, auf diesem Platz vielleicht einmal die Chance zu bekommen, ein Turnier zu spielen.
Auch diese Statistik ist ein Abbild meiner schlechten Saison. Mir gelangen diese Saison nur zwei Eagles und 145 Birdies an offiziellen Turnieren.