Back on the Canadian Tour

Erfolgreiche Qualifikation - Nervenkrieg pur

Meine ganze Saisonvorbereitung hatte ich auf die Candian Tourschool ausgerichtet, es war mein grosses Ziel, auch im 2012 auf dieser internationalen Zweitlevel Tour zu spielen.
 
Bereits in Florida war es heiss, dort eher schwül, im Desert etwa zwei Stunden östlich von Los Angeles, war es täglich 37°C bis 40° C trockene Hitze. Ich war einige Tage vor der Tourschool angereist, um mich an Klima und Zeitunterschied zu gewöhnen.
 
Ich wollte unbedingt auf diese Tour zurück, denn sie bietet mir eine sehr grosse Erfahrungsmöglichkeit auf Topniveau und eine super Vorbereitung für die PGA Tour. So spürte ich schon den riesigen Druck, der sich dadurch aufbaute. Dieser war um vieles höher wie noch letztes Jahr, denn ich wusste, ich kann es schaffen. Doch ich war bereit. Die beiden schwierigen  sehr unterschiedlichen Golfplätze Oak Valley (US Open Quali-Platz) und Soboba  (Nationwide Tour) gefielen mir und an den Trainingstagen spielte ich sehr gut und war optimal vorbereitet. 



Die Startrunde drohte dann aber alles zunichte zu machen. Obwohl ich mich gut fühlte, begann ich mit eigentlich gut getroffenen Schlägen sehr unglücklich und war bereits nach zwei Löcher +3. Anschliessend konnte ich gute Chancen nicht nutzen und  fand nie richtig in mein Spiel, mein Schwungrhythmus stimmte nicht mehr und es war total frustrierend. Nach dieser Runde hatte ich einiges zu verdauen, was mir dann auch gut gelungen ist. Am nächsten Tag ging ich wieder positiv auf die Runde und wollte einfach Schlag für Schlag mein Bestes geben. Obwohl mich mein Putter sträflich im Stich lies, konnte ich viele Plätze gut machen. Am 3. Tag  spielte ich dann bis zum 16. Loch fehlerfreies Golf (-6) – es machte grossen Spass und ich lag zwischenzeitlich weit vorne im Klassement, doch 3 Bogies am Schluss liessen mich einen einzigen Schlag hinter die so wichtigen Top 30 fallen. So wusste ich, dass die 4. Runde eine grosse Nervenprobe würde. Ich spielte gut, obwohl ich wiederum viele Chancen ausliess, sodass ich am Schluss des Tages auf dem 28. Rang lag. Da nur genau 30 Plätze zu vergeben waren, musste ich noch in ein 4-Spieler-Playoff.
Da ich bereits letztes Jahr einmal ein wichtiges Playoff gut überstanden hatte, war ich überzeugt, mein Spiel auch unter diesem Zusatzdruck abrufen zu können.  Am 1. Zusatzloch ergatterte ich mir dann die so wichtige volle Spielberechtigung, d.h. ich kann jedes Turnier der Tour spielen.
 
Turnierbericht Canadian Tour Q-School
 
Meine Aufholjagd von Runde zu Runde hat mir gezeigt, dass ich mental bereit  war, mein langes Spiel dem Druck und den trickigen Löchern inklusive Wind standhalten kann und mir schwierige PGA Tour Plätze liegen. Auch der Saisonaufbau hat sich als gelungen herausgestellt. Dies alles stimmt mich positiv für die Saison. Am Spiel auf den Greens hingegen muss noch einiges besser werden.
 
Auf der Canadian Tour hat sich auf diese Saison hin einiges geändert, das Positive ist sicher, dass nun eine enge Zusammenarbeit mit der US PGA Tour besteht. Das Niveau wird dadurch nochmals steigen und evtl. werden sich noch weitere positive Aspekte daraus ergeben. Negativ ist, dass das Preisgeld wegen der Wirtschaftskrise minimiert wurde und die Turniere in Mexiko und Kolumbien nicht mehr stattfinden. Somit beginnt die Saison für mich anfangs Juni in Victoria (Vancouver Island ) im Westen Kanadas.
 

US Open Local Qualifying

Am Tag nach Ende der Tourschool flog ich wieder nach Florida zurück, wo ich an der Ostküste erstmalig an der US Open Prequali teilnahm. Mich erwartete ein Top Platz mit ultra schnellen Greens, wie ich sie schon sehr lange nicht mehr gespielt habe. Minus 2 war mein gutes Resultat, lange lag ich auf dem 3. Rang, welcher die Qualifikation bedeutete hätte. Doch schlussendlich reichte es dann leider nicht. 

KJUS Fotoshooting

 Und nun bin ich nach über 4 Monaten Aufenthalt in den USA wieder einmal zu Hause. Endlich kann ich wieder einmal die Kleider wechseln, neue Golfschuhe anziehen und in meinem eigenen Bett schlafen. Zudem warteten zu Hause meine neuen "OnOff Black" Eisen (mit Nippon Shaft Stiff N.S. PRO 1050GH), auf die ich mich riesig freute. Bei diesen wurde ein schweres Wolframgewicht nahezu unsichtbar in das hintere Ende der Sohle integriert. Das Ergebnis dieses Geniestreichs: ein höherer Ballstart, eine verbesserte Fehlertoleranz. So werde ich meinen Saisonstart auf der Canadian Tour mit neuem Material starten. Auch ein Putterwechsel steht zur Diskussion, denn meine Puttingausbeute ist einfach total ungenügend, so kann es nicht weiter gehen. Trainingsmässig kann ich dort kaum mehr zulegen. Zusammen mit meinem langjährigen Partner Caligari Golf Equipment werde ich einen neuen YES Belly Putter testen.
 
Knapp zwei Wochen werde ich in der Schweiz bleiben und vor allem viel organisieren, Sponsorentermine wahrnehmen und natürlich auch wieder einmal die Schweizer Golfplätze testen.
Sponsoren