Es ist einige Zeit her, dass ihr von mir gehört habt, ich war ziemlich beschäftigt mit einer intensiven, nicht einfachen Vorbereitungszeit.

Mein Training in Jupiter, Florida im Dezember/Januar verlief nicht ganz so optimal wie ich es mir gewünscht hätte. Die Schwungänderungen, welche ich mit meinem Schwungtrainer besprochen hatte, griffen nicht richtig. Statt mehr Länge und Konstanz zu bekommen, wurde mein Schwung unstabiler. Darum trainierte ich vor allem auf der Range, statt wie vorgesehen ab Januar öfters auf dem Platz. So fehlte schlussendlich auch die Zeit, um einige Vorbereitungsturniere zu spielen, wie ich es in meiner Planung hatte. 

Viel Glück hatte ich, als eine ältere Lady an einer Kreuzung ein Rotlicht übersah und seitlich in mein Mietauto krachte. Das Auto hatte Totalschaden, ich aber blieb unverletzt.  

 

Etwas unsicher über meinen Formzustand flog ich Mitte Januar an mein erstes Turnier, der Qualifyingschool für die PGA Tour Latinoamérica.

Die Vorbereitungen vor Ort in Lima (Peru) gestalteten sich sehr positiv, ich war zuversichtlich, gut eingestellt und überzeugt ein gutes Turnier abliefern zu können. Ich begann solide und lag gut im Turnier bis ich auf Loch 16 einen Schiedsrichter wegen einer unklaren Lage meines Balles anfordern musste. Die lokale Schiedsrichterin traf dann aber leider verschiedene falsche Entscheidungen, was mich total aus der Bahn warf. Ein nachträgliches Entschuldigen des Oberschiedsrichters nutzte mir da wenig. Auf der zweiten Runde musste ich bereits wieder einen Schiedsrichter beiziehen, weil meine Balllage unklar war. Da wir, wie am Vortag, wiederum lange warten mussten bis ein Schiedsrichter aufzutreiben war, traf mein lokaler Caddy ohne mein Wissen einen fatalen Entschluss, indem er einen vorbeifahrenden Greenkeeper anhielt und mit dessen Cart einen Schiedsrichter suchen wollte. Dies ist aber nicht erlaubt und da ich für die Handlungen meines Caddys verantwortlich bin, wurde ich nach der Runde mit zwei Strafschlägen gebüsst, statt für ein Score von -2 musste ich für eine Parrunde unterschreiben. So hatte ich wegen nicht golfrelevanten Entscheidungen auf den ersten zwei Runden bereits mehrere Schläge eingebüsst. Auf der 3. und 4. Runde begann die Aufholjagd, auf dem letzten Loch der 72 Löcher wusste ich, dass ich noch ein Birdie benötigte, um mir die Tourkarte zu sichern. Ich nahm volles Risiko, leider ging es daneben und ich verpasste schlussendlich die Karte. Es war sehr enttäuschend, dass ich einerseits nicht mein bestes Golf abrufen konnte und andererseits dass es ohne die sehr unglücklichen Strafschläge gereicht hätte.

Ein anschliessender kurzer Ausflug zum Machu Picchu war da nur Ersatzbefriedigung, obwohl es faszinierend war dieses Weltwunder der Inkakultur in natura sehen zu dürfen.

 

 

Zurück in Florida, standen wie jedes Jahr zwei Tage „fachliche Weiterbildung“ an der PGA Merchandise Show in Orlando auf dem Programm. Ich war vor allem am Stand meines Kleidersponsors KJUS tätig. Es war erfreulich mitzuerleben, wie die Kollektion von KJUS bei den Gästen aus aller Welt grossen Anklang fand. 

 

Auch Ende Januar kam ich immer noch nicht richtig auf Touren. Meine Verunsicherung betreffend Schwung wurde immer grösser, die Trainingsstunden mit meinem Trainer waren für mich nicht wirklich befruchtend. Mir fehlt seit Jahren ein Trainer, welcher mich auch hie und wieder auf dem Platz begleitet, was bisher nie der Fall war. So begann ich, mich nach einer Lösung umzusehen. Denise, eine Trainerin aus Kanada, welche ich noch aus meiner Juniorenzeit in der Schweiz kenne und die im Winter ebenfalls in Florida unterrichtet, war bereit mich auf den Platz zu begleiten. Unterdessen haben wir eine Zusammenarbeit begonnen. Es geht langsam aufwärts und ich hoffe, dass die Sicherheit bald zurückkommt. Zudem habe ich meine neuen OnOFF-Eisen Black mit Projekt X PXI 6.0 Shaft von Caligari Golf Equipment bekommen, welche mir sehr gut liegen, danke für den tollen Support!

 

Zurzeit weile ich für kurze Zeit zuhause, um wieder einmal die Kleider zu wechseln und einiges Organisatorisches zu regeln.

 

Mein anschliessendes Programm habe ich etwas angepasst. Um weitere Erfahrungen über meinen Formzustand unter Druck zu sammeln und mir eine zusätzliche Chance für eine Tourqualifikation auf hohem Niveau zu geben, werde ich vor der mir so wichtigen Tourschool in Kanada noch ein weiteres grosses Turnier spielen. Die US PGA Tour hat neben der PGA Tour Canada und der PGA Tour Latinamerica neu auch die PGA Tour China unter Ihrer Obhut. Diese Tourquali werde ich Mitte März in der Nähe von Hongkong bestreiten. Dies bedeutet zwar einen grossen Aufwand mit der Reiserei, aber es ist mir wichtig diese Möglichkeit zu nutzen, vor allem da es vom Datum her gut liegt.

 

Je nach Ausgang dieser Tourschool startet dann meine Saison in China oder aber ich bekomme gute Hinweise, worauf ich zu achten habe für meine Vorbereitung für die Qualifyingschool in Kanada, welche anfangs Mai stattfinden wird.