Leben unterwegs
Auch in der Oelstadt Fort McMurray schaffte ich den Cut locker. Der Platz war mit den sehr harten Greens nicht einfach. Vor allem aber waren die Wetterbedingungen ziemlich eine Herausforderung. Viel böiger, schwer einzuschätzender Wind machte die Distanzkontrolle und genaue Schläge schwierig und lange Gewitterunterbrechungen mussten gut genutzt werden. Am 3. Tag kam ich in einen zusätzlichen Stress, als mein lokaler Caddy nicht wie vereinbart eintraf. Ich musste kurz vor dem Start einen Ersatz auftreiben, denn ein obligatorischer Caddy ist ja vorgeschrieben. Vier konstante Runden bei (73, 70, 69, 72) brachten mir den 27. Rang ein. Mein Spiel war sehr solide, mit der Chancenauswertung war ich aber noch gar nicht zufrieden.
Turnierbericht Syncrude Boreal Open
Das Turnier in Saskatoon, im ehemaligen Indianergebiet, war das vierte in Folge und mental war ich schon etwas müde, denn ich hatte keinen freien Tag seit langem. Doch ich war voll motiviert wieder mein Bestes zu geben. Von letztem Jahr her hatte ich keine guten Erinnerungen an diesen Platz, spielte damals die schwächste Runde des Jahres und vor allem machte ich die Bekanntschaft der gefürchteten Moskitos. Dieses Jahr aber war dies erträglich, weil am Trainingstag und am Tag des Pro Am's der Wind so stark blies, wie ich es noch nie erlebt hatte, eigentlich war es unspielbar, denn es ist ein Platz ohne Bäume, nur Steppe. Das Turnier begann wiederum gut, mein Spiel war solide. Aergerlich, dass ich nach wie vor meine vielen Chancen nicht nutzen konnte. Die ersten 27 Loch war ich gut auf Finalrundenkurs, doch dann kassierte ich am Schluss noch zwei absolut unnötige Bogies durch 3-Putts und ich verpasste den Cut trotz zweier Parrunden zum ersten Mal in dieser Saison. Dies ärgerte mich ziemlich, denn mit einem solch guten langen Spiel war das eine riesige Enttäuschung.
Turnierbericht Dakota Dunes Casino Open
Das Turnier in der Hauptstadt Manitoba’s ist eines der Topturniere der Saison. Meine Schläge waren weiterhin sehr konstant und so spielte ich die ersten zwei Runden im vordersten Feld mit. Mit 68 und 69 lag ich im 9. Zwischenrang und wenn das Putting nur etwas besser gewesen wäre, hätte es sogar für ganz nach vorne gereicht. Doch das Vertrauen ins Putting wurde im Laufe des Turniers noch schlechter, auf der 3 Runde musste ich vier 3-Putts hinnehmen. Da die Greens in der 3. und 4. Runde langsamer wurden, hatte ich plötzlich auch Mühe mit dem Speed und so summierten sich in der Finalrunde vor allem auf den ersten Neun mehrere 3-Putts nacheinander. Langsam ging mir schon die Geduld aus, ich versuchte mit drei verschiedenen Griffen etwas zu verbessern, nachdem ich sogar einen 30cm Putt verschoben hatte. Es braucht viel Energie, wenn das Putten nicht funktioniert und man dadurch am Ende nie wirklich von seinem guten langen Spiel profitieren kann. Vor allem aber ist der Druck auf das Eisenspiel enorm, denn so ist man gezwungen, den Annäherungsschlag fast innerhalb eines Meters an die Fahne zu spielen, um ein Birdie zu spielen. Ich war zwar erneut im Preisgeld, aber wenn man weit vorne schnuppert, möchte man auch endlich wirklich viel Preisgeld ernten.
Turnierbericht Players Cup
Nun werde ich drei Wochen in der Schweiz weilen, werde voraussichtlich zwei Turniere spielen, Sponsorentermine wahrnehmen, trainieren (besonders Putting!) und die zweite Saisonhälfte organisieren. Obwohl ich vom Spiel her gerne weitergespielt hätte, tut mir eine kurze Pause ganz gut, hatte ich doch seit anfangs Juni keinen wirklich freien Tag. Damit es sich lohnt, in die Schweiz zurück zu kehren, werde ich dieses Jahr die Qualifikation für das US PGA Tour Event Canadian Open auslassen. Am meisten freue ich mich, dass ich nun endlich meinen neuen Putter bekommen werde. Hoffe, dies gibt mir einen neuen Input.