Guter Einstieg
Nach zehn Tagen Aufenthalt in der Schweiz, die vollgepackt waren mit Terminen und organisieren, flog ich anfangs Juni nach Vancouver (British Columbia) und von dort mit der Fähre nach Victoria (Vancouver Island) – eine wunderschöne Insel, sehr britisch angehaucht mit vielen alten Gebäuden und genialer Natur. Leider zog zu dieser Zeit eine Kälteperiode mit Regen und Wind über die Gegend. Dies hatte wenigsten den Vorteil, dass mich im Gegensatz zu den Tagen in Schweiz, der Heuschnupfen nicht mehr plagte. Der Tourstart fand auf einem wunderschönen Platz in absolutem Topzustand statt und überall grasten Rehe. Die Organisation war wiederum hochprofessionell, uns Spielern wurde viel geboten. Auch waren viele Zuschauer anwesend. Ich war happy, dass ich den Cut locker überstanden hatte und in der 3. Runde in einem vorderen Flight mit Leaderboard-Begleitung spielen konnte. Mein Golfspiel war gut, doch insgesamt konnte ich noch viel zu wenige Chancen ausnutzen. Fazit des Turniers: 3 gute Runden, 1 unbefriedigende Runde. Dies kam sicher auch daher, dass ich bei dieser guten Ausgangslage die Gelegenheit packen wollte, gleich zum Saisonstart ein Spitzenresultat zu erzielen.
Von Mitte Juni bis Mitte Juli folgt ein Turnier nach dem anderen ohne grosse Trainingsmöglichkeit dazwischen. Deshalb hatte ich mich entschlossen, in Vancouver noch einige Tage anzuhängen, bei Freunden zu wohnen und mit einem Tourkollegen zu trainieren. Anlässlich dieses Aufenthaltes habe ich auch mein erstes Amerika-Football Game gesehen, es war ziemlich ein Spektakel.
Am Turnier in Victoria waren das erste Mal meine neuen ONOFF-Eisen im Bag. Die Eisen spielen sich super, ich bin sehr zufrieden. Leider habe ich den neuen Putter noch nicht bekommen, hoffe dass dann auch meine Puttingstatistik besser wird.
Wiederum wartete ein absolut perfekt organisiertes Turnier auf uns Spieler. Dies ging soweit, dass beim Training und Einspielen jeder von uns auf der Range eine Namenstafel hinter sich plaziert hatte. Die Canadian Tour Crew (dieses Jahr zudem begleitet von zwei Offiziellen der US PGA Tour) und die lokalen Organisationen setzen alles daran, für die Spieler möglichst ähnliche Voraussetzungen wie auf der US PGA Tour zu kreieren, damit man mit all diesen äusseren Bedingungen vertraut wird. So läuft mit jedem Flight ein Scorer mit, bei den besten Flights jeweils ein Leaderboard-Träger (durfte hier nun bereits zwei Mal Erfahrungen sammeln), an den letzen beiden Turniertagen spielt man meistens nur in Zweierflights, jeder hat einen obligatorischen Caddy, anspruchsvolle Plätze in Topzustand, viele Zuschauer usw. In Edmonton wurden wir am Finaltag auf dem 18. Loch sogar vom Speaker angekündigt mit Namen etc. In dieser Atmosphäre zu spielen macht schon riesigen Spass.
Da ja sicher alle von Euch das Golf Suisse Magazin lesen, möchte ich hier noch zur Klärung eine unvollständige Pressemeldung in der aktuellen Ausgabe richtig stellen, damit keine Unklarheiten aufkommen. Als erster und zurzeit einziger Schweizer, der seine Golfkarriere im Moment vor allem in Amerika lanciert und auf der Canadian Tour spielt, bin ich etwas ein Aussenseiter und es sind vielleicht nicht bei allen wirklich die Fakten bekannt.